GALERIE alte - THEATER OLE

Clownfestival22
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GALERIE THEATER OLÉ

12.-14.11.2018 Clownworkshop mit Hilary Chaplain (im Rahmen des internationalen Clownfestivals Wien)


How do we find the pathos of comedy that emerges from our hearts?  When we work from a place of personal truth and with the vulnerability of the clown, the humor extends to pathos. This class will explore the vulnerable places within each of us beyond gags and prat falls, connecting the heart in a creative way that brings out our collective universal humor and makes us laugh from the gut.
 
The red nose of the clown is not a mask, but an extension of the self. Clown work is unique in that it allows us to explore the wide range of passions and expressiveness within us, from the ridiculous to the grotesque to the innocent, thus allowing us more freedom to access the many colors of our expressive selves. We will play improvisational games and explore the basic relationships between the performer and the audience, between two performers and within a group.  We will also play with physical comedy techniques from the point of view of the clown. The exercises are designed to discover a true sense of pleasure and joy in play.

Jeweils 11-16 Uhr
 
Kosten.: € 160.-
 

Hubertus Zorell über Clowns:

Clowns sind wie Kinder. Man muss sich sehr um sie kümmern. Man muss aufpassen, dass nichts passiert. Man muss schauen, dass es ihnen gut geht. Man muss sie umsorgen und pflegen – gelegentlich ein bisschen verwöhnen. Man muss sie lieben.

Ihnen selbst ist das natürlich nicht klar. Clowns halten sich selbst für selbstständig und stark. Für großartig. Oft sogar für allmächtig. Sie sehen keinerlei Grund, dankbar zu sein.
 
Aber sonst kriegt man jede Menge von ihnen zurück. Authentizität und Frische und Originalität und Wärme und Spontaneität und Spaß. Und Poesie. Und Einblicke in sich selber. Man darf halt einfach nicht das Falsche von ihnen erwarten. Zum Beispiel sind sie großartige Plänemacher, aber nicht unbedingt ebenso großartige Pläne-Verwirklicher. Mit jeder Art von Verzicht tun sie sich schwer. Oder mit Einteilung. Oder mit Verantwortung. Oder mit Verlässlichkeit. Man sollte sie also nicht als Buchhalter einsetzen. Auch sind sie äußerst ungeschickte Diplomaten. Absolut unfähige Lügner. (Daher übrigens auch ganz miserable Schauspieler, aber das bleibt unter uns.)

Richtig gut sind sie dagegen als Ringelspielfahrer. Oder als Philosophen. Oder als hochdekorierte Generäle. Als Meteorologen sind sie durchaus konkurrenzfähig. Als Puppenmütter unschlagbar. Tolle Räuber oder Gendarmen.

Und letztlich unterscheiden sie sich dann doch auch wieder von Kindern: zum Beispiel werden sie – selbst wenn sie sich sehr anstrengen – immer hoffnungslos schlechte Schüler bleiben. Völlig unsinnig, sie erziehen zu wollen. Clowns werden niemals erwachsen.
 
Oft merken sie nicht einmal etwas davon, aber in Wirklichkeit haben sie Probleme mit den einfachsten Dingen und Situationen. Mit den etwas komplizierteren sowieso. Wenn sie gut drauf sind, werden sie leicht übermütig, und dann passiert über kurz oder lang eine Katastrophe. Wenn sie schlecht drauf sind, geht es mit den Katastrophen Schlag auf Schlag.
 
Aber sie überleben. Und sie vergessen schnell. Die Rede ist von Menschen. Beziehungsweise von Clowns.
 
Darum lernt man einiges über Menschen, wenn man sich mit Clowns beschäftigt.

Und umgekehrt.


NJUUẞLÄTTER
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